Donnerstag, 25. April 2019

Donnerstag 25.4.19 Bienen ... Bienen ... Bienen ...

4 Stunden "Bienen", in verschiedenen Klassen-stufen 8., 7., 6. und 5.), aber immer auf englisch...lustig und informativ (ich wusste z.B. nicht, dass Bienen 6 Beine haben und eine einzige Bienen-Kolonie 300 Millionen Blüten jeden Tag bestäuben kann...dass Bienen 70 der wichtigsten 100 Blüten bestäuben für unsere Nahrung...für 1 kg Honig muss eine Biene 2 Millionen Blüten besuchen...usw). Ich finde jetzt Bienen noch viel faszinierender als bisher... Und bin froh, dass wir den tollen Göncruszka-Honig auch in Zürich haben. Morgen schauen wir übrigens mit "Oberimker" Levente (er ist auch noch Pfarrer und ganz viel anderes) die Imkerei hier an und das neueste Projekt "Sozialküche" (dazu dann Morgen mehr).
Während ich schreibe, waschen Carmina und Lena ab ... Freiwillig! ( Siehe Bild) . Trotz der Geschirrberge (wir hatten noch ca 12 Göncruzszkakids (aus der Schule "Talentum") zum znacht eingeladen (dunkles Bild im Garten)...
War eine lustige Runde...englisch - ungarisch (ja, unsere Jugendlichen lernen fleissig ungarisch!)--deutsch - Dialekt usw.... Begegnungen, die "läbig" sind ... ein wenig geteilter Alltag ... "Interaktiv" meinte Jakob heute Abend im Tagesrückblick.
Es gäbe soviel zu erzählen... 

Nach dem Mittagessen fand Fussballspielen mit der 7.Klasse statt und dann durften unsere Jugendlichen die neue Kletterwand (seit 1 Woche fertig) im Sing- und Tanzsaal ausprobieren. Unterer Teil bouldern, oben kommen dann noch Seile und Klettergstältli zum Sichern... Polivalente Nutzung! Gemalte Wand mit allen Partnergemeinden, die Göncruszka hat unter der Kletterwand... Zürich mit Grossmünster und Limmat(Brücke)...
Machte Spass...weiss nicht, ob man das auf dem Bild sieht...

Und dann fuhren wir mit dem schuleigenen Talentumbus nach Vilmány, zusammen mit den Schüler*innen aus der Talentum, die in Vilmány wohnen... Zum Schutzhaus, wo der Donnerstagnachmittag den Jugendlichen ab ca 5.Klasse gehört.
Am Vormittag - jeden Tag - können Mütter mit ihren kleinen Kindern bis 3 Jahre kommen zum Spielen, reden, waschen, essen ... Auch ein wenig Ruhe haben, denn oft leben in einem Romahaushalt hier viele Kinder und Erwachsene in einem einzigen Raum. Stress und oft auch Gewalt gehört zum Alltag, schreiende Kleinkinder, Männer die trinken oder mit Drogen den Alltag erträglicher machen wollen... Oder im Gefängnis sind, um eine Strafe anzusetzen... viele Romahäuser haben kein fliessend Wasser und keinen Strom... "Schutzhaus" habens die Romas dieses Kirchgemeindehaus in Vilmány genannt, weil sie dort Schutz finden..."Romafamilien" - so Zsuzsa, Pfarrerin und Frau von Levente - "leben heute, nur heute, jetzt. Morgen interessiert nicht, und gestern ist vorbei.
Keine Vorratshaltung (für Morgen), nur heute... Und wenn Anfang Monat das Sozialgeld kommt, dann wird es ausgegeben, sofort...heute!
Manche Kinder gehen in die (Roma-)Schule in Vilmány, manche gehen nicht...(Schulpflicht gibt es auch in Ungarn, auch für Romas!). Aber oft ist auch in der Schule soviel Streit und Aggression, oft auch durch die Eltern), dass Unterrichten und Lernen zur Nebensache wird.
Das "Schutzhaus" bietet Schutz... Ruhe, ein anderes Leben, das auch Romas offen steht, wenn sie eine Veränderung wollen.
Das erzählt Zsuzsa... Und sie hat selbst viel erlebt, kennt Armut aus ihrer Herkunftsfamilie, studierte dann Theologie, machte im Spital ein Praktikum dort, wo Kinder an Leukämie erkrankten (und manchmal auch starben)... Dann ging ihr Mann als HEKS-Stipendiat nach Zürich an die Uni, arbeitete an seiner Diss, und sie arbeitete im Kreis 4, rund ums "chrischtehüüsli", wo Prostituierte und Drogenabhängige einen ruhigen Ort fanden...und sie erfuhr: "Christus kann neues Leben schenken!"
Das erfährt sie immer wieder und gibt es weiter....auch in Vilmány...
Sicherheit ist wichtig in der Roma-Arbeit - feste Regeln, denn Regeln geben Sicherheit! Zuhause haben diese Frauen keine Regeln, und deshalb auch keine Sicherheit ... Manche kommen seit 15 Jahren, so lange ist Zsuzsa schon hier ... Und sagt und lebt: " ich habe Gottes Wort ausprobiert, und es hilft!"
Vom Besuch bei den Jugendlichen in Vilmány gibt  es keine Bilder... Ich möchte ihnen auch Schutz geben...

Aber von der Kletterwand, und dem Schulunterricht, und und und....

Jeden Tag passiert soviel Spannendes... 
Reiche Tage!
Morgen geht's weiter, aber jetzt zuerst schlafen (und Bilder hochladen, was laaaaaaaaaaaange dauert hier.....)
Also bis morgen...



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